Donnerstag, 17. Dezember 2020

Ein Winterpalais

 Und wieder einmal begann alles ganz harmlos...

Der Bauherr und ich saßen eines Herbstabends auf ein Bier am Feuerkorb am Rande des Gartens und genossen die Stimmung - zumindest dachte ich das, täuschte mich allerdings, da der Bauherr nicht genoss sondern sinnierte. 

"Was hältst Du von einem Wintergarten?" fragte er, den Blick über den Flaschenhals hinweg auf die nach Süden ausgerichtete Giebelwand des Hauses gerichtet.

 

Unser Südgiebel

Sonntag, 25. August 2019

Eine kleine Orangerie



Ein Gewächshaus wollten wir gerne haben. 
Dieses Mal allerdings nicht eine Kriechvariante, wie wir sie bereits erprobt hatten, sondern ein Anlehngewächshaus, das rückenfreundlicher daherkam und uns eines Tages den Anbau von empfindlichen Obst- und Gemüsesorten erlauben sollte.

Und so fand ich, bereits in Frühjahr 2015, einen als Kaltwintergarten/Gewächshaus genutzten Bausatz, der für ein kleines Häuschen in der nicht allzu weit entfernten Kreisstadt gefertigt worden war. 
Die solide Bauweise in Kombination mit dem minimalen Preis überzeugten den Bauherrn.
So fuhren wir nach einer ersten Besichtigung zu zweit, zusammen mit Thomas, unserem Haus-und-Hof-Zimmermann, und seinen tatkräftigen Mitarbeitern vor, um den Maßbausatz zu demontieren und heil nach Hause zu transportieren. Mit Ausnahme einer geborstenen Scheibe funktionierte unser Unterfangen auch problemlos. 
Thomas stellte die Elemente auf zwei Paletten an eine unserer Eschen und vertäute sie sturmsicher - im Frühjahr 2015...


Demontierte Gewächshauselemente in der Warteschleife




Mittwoch, 18. Oktober 2017

Der Wärmeschrank


Bruno, unser massiver Werkstattofen mit seinen stolzen 14 kW, hat uns in den vergangenen drei Jahren treu begleitet.

Renovieren in der kalten Jahreszeit mit Bruno.

In erster Linie hatten wir ihn damals aufgestellt, damit er das Haus und uns warm durch die kalte Jahreszeit bringt. Nebenbei konnten wir ihn mit der Lattung füttern, die einst an den Außenwänden angebracht war, und diese somit sinnvoll verwerten - lediglich vorhandene Nägel mussten wir mit einem starken Ringmagneten wieder aus der Asche fischen, da wir diese nicht im Garten verteilen wollten.

Mittwoch, 20. September 2017

Diogenes im Hof


Unser kleiner Hof ist derzeit unsere letzte - mehr oder weniger - kleine Baustelle.
Seit dem Frühjahr war in erster Linie Andreas hier tätig geworden, da er zum einen einfach mehr Zeit hat als ich und zum anderen wesentlich versierter darin ist seine Visionen so umzusetzen, wie er sie vor Augen hat. 
Wann immer es möglich war, ging ich ihm zur Hand, und in einem Anfall von Work-and-Travel bekam Andreas ein Wochenende lang Unterstützung von seinem redseligen Onkel Peter, so daß die Vollendung unseres kleinen Hofes (zumindest seiner Pflasterung) rascher von statten ging.

Für den Winter bzw. die kühlere Jahreszeit hatten wir noch ein i-Tüpfelchen im Sinn: wir wollten uns zu Weihnachten eine Sauna schenken. 
In unserer alten Bleibe gibt es davon zwei Exemplare; eine große Familiensauna, die die Miteigentümer sich im Rahmen der räumlichen Trennung einverleibten, und eine kleine Sauna, die Andreas und ich in den toten Teil des dortigen Flures eingebaut hatten. 
Da es hier in unserem neuen Heim keinerlei geeignete Räume dafür gibt, kam die Sauna erst einmal auf das Abstellgleis der Gedankenspiele.
Zwar hatten wir anfangs, als die räumliche Aufteilung langsam Gestalt annahm, hin und her überlegt, wo wir unseren Wunsch umsetzen könnten, dann aber waren andere Aufgaben wichtiger, und wir taten die Sauna ab, als das, was sie ist: der Luxus des kleinen Mannes - und der musste warten.

Nun, da der Hof als solcher erkennbar war, begann ich mit dem Suchen nach Saunen für den Außenbereich - eine Sauna im Haus war ja nicht machbar.
Es gibt jede Menge Angebote aus dem In- und Ausland, und je länger ich suchte, desto schwieriger gestaltete sich die engere Auswahl. 
Zum Glück gibt es da noch den Baumeister, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht - zumindest was das Aussehen der Gartensaunen betrifft.
Rund sollte sie sein, so sein Wunsch nachdem ich ihm verschiedene Modelle (quadratische, an Besenkammern erinnernde Exemplare; Hobbithaus-Variationen und Saunafässer) präsentierte. Einen Holzofen sollte sie haben, da waren wir uns einig. 
So entschied ich mich gegen einen estnischen Anbieter (relativ günstiges Gesamtpaket, Lieferkosten wären wohl okay gewesen, aber wir waren uns ofentechnisch nicht so sicher, die Deutschen sind ja sehr pingelig was die BImschV angeht) und für einen deutschen Händler.
Ausgehend von angekündigten guten acht Wochen Lieferzeit bestellte ich einen Komplettbausatz inklusive Holzofen für den Aufbau im Herbst.

Und dann kam er, der Bausatz, bereits nach gefühlt vier Wochen...
Ein 40-Tonner, ausgestattet mit einem kleinen Stapler, stellte Andreas eine Monsterpalette in die Auffahrt. Und das am offiziell ersten - und einzigen - richtigen Sommertag mit Temperaturen jenseits der 25°C, ganz so, als habe jemand mitgedacht.
Als ich nach Hause kam, hatte der Mann am Bau die Palette bereits grob entpackt, saß schwitzend und schraubend im Hof und hatte die Terrasse mit allem möglichen Kleinkram bestückt.

Zubehör in handlicher Größe.


Schraubender Mann im Hof.

Ich gesellte mich alsdann dazu und strich die Außenseite des Unterteils, das Andreas schon zusammengebastelt hatte, mit den Resten unserer guten dänischen Holzfarbe in Anthrazit.


Unterseite nach erstmaligem Streichen.

Dann asteten wir das Unterteil an den für die Sauna vorgesehenen Ort und Andreas begann mit dem peniblen Austarieren: Wasserwaage hier, Keilchen dort, Ruckeln hier, Zuppeln dort - bis sie so stand, wie er es gerne haben wollte.


Das Unterteil liegt.

Als Nächstes galt es die Vorder- und Rückseite, die Andreas bereits anleitungsgemäß zusammengesetzt und verschraubt hatte, in die dafür vorgesehenen Nute der Unterseite einzusetzen. Zur Sicherheit sollten beide Teile mit Hölzern (ebenfalls mit Nuten) provisorisch gesichert werden. Gesagt - getan.


Vorder- und Rückseite, grob gesichert.

Und dann mussten wir lediglich die längenmäßig passend zugeschnittenen Hölzer jeweils links und rechts im Wechsel (Gleichgewicht beachten - nicht, dass das Fass Schlagseite bekommt und wegkullert...) logisch im Nut-und-Feder-System ergänzen - und jede vierte schraubte Andreas fest.



Als Fass nun doch erkennbar...

Natürlich kam es so, wie es kommen musste: trotz aller Präzision seitens meines Mannes wollte das letzte Holz einfach nicht passen...
Hier kam uns die englischsprachige (und deutlich ausführlichere) Aufbauanleitung, die ich im Vorweg aus dem Netz gefischt hatte, zugute. Im Gegensatz zur mitgelieferten deutschen Fassung ging man hier davon aus, dass das letzte Holz nicht passen würde, und riet zum längsseitigen Aufsägen (zwecks Verschmälerung) und Zusammenschrauben der äußeren Hälften. 
Im Klartext bedeutete dies: Tischkreissäge raus, gaaanz vorischtig längsseitig aufsägen, nochmals längsseits sägen (überschüssige Zentimeter herausarbeiten), dann vorsichtig und mit viel Liebe zum Detail verschrauben (ich meine, Andreas hat sogar noch ein wenig Leim spendiert) und dann: einsetzen und hoffen, dass alles passt. Tat es auch - zumindest grob, aber wir konnten ja, Metallspannriemen sei Dank, unsere Meinung etwas verstärken.
Soweit gelangten wir am ersten Nachmittag - vor den gewittrigen Schauern.

Am zweiten Nachmittag - es waren weitere gewittrige Schauer zum Abend hin angekündigt worden - machten wir uns ans Eindecken des Fasses. Dies sollte mit mitgelieferten Bitumenschindelpappen vonstatten gehen, und entpuppte sich als relativ angenehme, weil recht einfache Arbeit: Schindelpappe anhalten, grob austarieren, mit Nägeln befestigen - fertig.


Finnische Bitumenschindeln für die estnischen Hölzer...


Stück für Stück nimmt die Eindeckung Gestalt an.

Und gerade rechtzeitig vor den Schauern hatten wir das Fass am frühen Abend einmal komplett eingedeckt.

Als ich am nächsten Tag nach Hause kam, hatte Andreas bereits weitergewerkelt.
Das Fass hatte nun sowohl zwei kleine Fenster als auch eine Tür. Man mag sich wundern, ob Fenster in einer Sauna Sinn machen, aber bisher haben wir die Erfahrung gemacht, dass zum einen niemand hereingucken kann und zum anderen wir durch die Fenster das restliche Tageslicht gut nutzen können, da unsere alteingesessenen Saunazeiten, die wir wieder aufgegriffen haben, um den späten Nachmittag herum sind.


Fass mit Fenster und Türen.

Und dann gab der Mann am Bau Gas. 
Während ich am Schreibtisch herumdümpelte und gegen Fehlerteufel in den schriftlichen Arbeiten meiner Lehrgangseilnehmer kämpfte, vollbrachte Andreas kleine handwerkliche Wunder.
Er befestigte die mitgelieferten Bänke, astete den Ofen hinein und es gelang ihm auch den Schornstein für den Ofen einzubauen.


Langsam als Sauna erkennbar.

Angesichts dieser Leistung wollte ich dann auch unbedingt Hand anlegen und manuell tätig werden. 
Also bewaffnete ich mich mit Pinsel und Holzschutzlasur und verpasste dem Fass eine erste schützende Lage. Fenster- und Türrahmen setzte ich mit den allerletzten Resten der dänischen Holzfarbe ab.
Eine weitere Schicht folgte einige Tage später, als die Witterung es zuließ. Und wenn ich gut bin, erhält das Fass dieses Jahr noch eine dritte - better safe than sorry!


Grob lasiert von hinten...


... und von vorne.

Ein wenig später gelang es dem Bauherrn auch, die mitgelieferten Sitzgelegenheiten (die wir allerdings eher zum Lagern von Brennholz und Bademänteln nutzen) unter dem Dachvorstand zu montieren.

Nun auch mit Ablage- bzw. Sitzmöglichkeit.

Und es ist toll, unser Saunafass...!
Wir konnten es uns natürlich nicht verkneifen unser Herbst-Winter-Frühjahrsritual, das wöchentliche Saunieren, auch schon probehalber bei recht milden Temperaturen zu zelebrieren.
Wohl aufgrund der eher frühherbstlichen Witterung benötigten wir lächerlich wenig Holz um dem Fass ordentlich einzuheizen. Dies wird sich im Winter wohl ändern, sprich: wir werden früher anheizen und mehr Holz dafür bereitstellen müssen.
Dennoch (ich merke, ich komme schon wieder ins Schwärmen...) würde ich sagen, dass dies zum einen eine gute Investition war, die sich zum anderen durch das wohlige Saunagefühl sofort bemerkbar macht. Der kleine Holzofen ist eine echte kleine Wuchtbrumme, die das Innere temperaturmäßig mal so richtig aufmischt, die Liegen sind locker lang genug für uns - es ist einfach fantastisch wieder saunieren zu können.

Kritik würde ich lediglich am Fehlen der hölzernen Bodenroste im Gesamtpaket üben (Fenster sind kein Extra, Bodenroste ja...). Beim Versuch diese nachträglich zu bestellen, verteuerten sie sich um das Doppelte im Vergleich zum Mitbestellen beim Gesamtpaket, also improvisierten wir und orderten anderweitig kleinere Roste, die Andreas passend machte und die ihren Zweck allerbest erfüllen.
Und vielleicht noch an der abgespeckten deutschen Aufbauanleitung, die mitgeliefert wurde - wer Bilder und fragmentales Englisch kombinieren kann, ist klar im Vorteil.

Klar war uns, dass wir für den Aufbau mehr Zeit brauchen würden als die versierten jungen Männer im Aufbauvideo des Vertreibers.
Aber es hat sich gelohnt und wir würden es wieder so machen.

Also: Sauna ahoi! Der Herbst/Winter kann kommen!


Sonntag, 6. August 2017

Ein Schuppen plus Erdkeller im Hof


Ruhig war es geworden, nachdem wir unseren Weg aus dem Unterdorf ins Oberdorf angetreten hatten. Wenn man von dem gemeinsamen Weihnachtsessen (Käsefondue satt für alle!) mit Andreas' Familie einmal absah.
Der Bauherr rollte sich (wie bereits vorher von ihm angekündigt) für etwa ein Vierteljahr - analog zu unseren Katzen - ein, ließ die Seele baumeln und sammelte sowohl neue Kräfte als auch Ideen für die letzten Projektteile im Außenbereich. Angesichts des ungemütlichen Wetters und der recht frischen Temperaturen ließ sich dort zu der Zeit sowieso eher wenig umsetzen.

Es war kurz vor Ostern, als er befand, dass das Vierteljahr nun um sei und er sich ans Werk machte.
Wie hatten verschiedene Optionen zur Auswahl: da war zum Einen die, dem Carport ein für die Lagerung unserer Holzpellets ein angemessenes finales und überdachtes Stück zu spendieren, und zum Anderen hatten wir diverse riesige Teilstücke eines ehemaligen, einfachverglasten und als Quasi-Wintergarten genutzen Gewächshauses fest vertaut am Baum herumstehen. Daraus soll im Anschluß an die Werkstatt direkt vor der Küche ein geräumiges Anlehngewächshaus entstehen - so der Masterplan.

Aber Andreas hatte etwas ganz anderes im Sinn - wenn man einmal von seiner fixen Idee, noch einen Turm zu bauen, absieht.
Ein Erdkeller sollte es werden, überdacht von einem Schuppen, dessen Dachüberstand auch noch die Lagerung von Brennholz für unsere Öfen hergeben sollte. 
Unser Haus hat keinen Keller nur eine Waschküche, und für die Lagerung von Obst und Gemüse bzw. Lebensmitteln im Allgemeinen gibt es nichts Besseres als einen Keller. 
Da wir die Grabungsarbeiten im Haus bereits vor langer Zeit abgeschlossen hatten, wollte Andreas nun im hinteren Bereich, zwischen Haus und Nachbarskoppel, tätig werden. 
Irritiert war ich lediglich von seiner Bezeichnung Hof - aber gut, dann haben wir ab jetzt einen winzig kleinen Hof, mit einem Schuppen und einem Erdkeller darauf bzw. darin...

Freitag, 27. Januar 2017

Wir haben rübergemacht


Langsam aber sicher sahen wir im November/Dezember Licht am Ende des Tunnels; die gröbsten Arbeiten innerhalb des Hauses hatten wir bewältigt (es bleiben drinnen immer noch vereinzelte kleine Baustellen, die allerdings überschaubar sind, und die wir nach und nach angehen werden - draußen geht noch jede Menge...), so daß ich mich auf den Weg zur Telekom machte um unseren Telefonanschluß umzumelden und vorsichtshalber auch gleich einen Techniker zum Einrichten des neuen Anschlußes zu buchen. 
Natürlich hätten wir die beiden Drähte auch selbst in die TAE-Dose fummeln können, aber da ich einerseits auf Nummer sicher gehen wollte und der Umzug unseres Telefonanschlußes ohne Techniker genauso teuer war wie mit, buchte ich den Techniker.

Klöchen - mit Öchen 😁


Der letzte anzugehende Raum war die kleine Toilette oben.
Um langen nächtlichen Wanderungen - treppauf, treppab - vom Schlafzimmer ins Badezimmer vorzubeugen, und vielleicht auch, weil wir es von unserer ehemaligen Bleibe so gewöhnt waren, hatten wir schon während des Sinnierens bezüglich der oberen Raumaufteilung für ein kleines Klo unmittelbar neben dem Schlafzimmer plädiert. 
Und als es an den Innenausbau oben ging, machte der Bauherr diesbezüglich auch gleich Nägel mit Köpfen (siehe auch Potemkinsche Zimmer).


Das magische Auge: hier entsteht eine kleine Toilette...